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Die Friedensburg

Von der Kriegs- zur Friedensburg

Im Grenzland zwischen den östlichen Ausläufern der Alpen und der pannonischen Tiefebene gelegen befand sich dieser Platz jahrhunderte- lang im Spannungsfeld rivalisierender Mächte und Herrscher. Die in unmittelbarer Nähe verlaufende „Bernsteinstraße“, eine seit der Frühzeit bedeutende Handelsroute, machte die Gegend zusätzlich strategisch interessant. Gerade einmal achttausend Meter trennen die Wehranlage von der heutigen ungarisch-österreichischen Staatsgrenze.
Friedensburg Schlaining

Die Anfänge liegen im Dunkeln. Die Burg wurde 1271 als Castrum Zloynuk erstmals als Besitz der Güssinger Grafen urkundlich erwähnt. Doch erst der legendäre Ritter Andreas Baumkircher, der Mitte des 15. Jahrhunderts die Anlage übernahm, baute die Festung zur Stammburg seiner Söldnertruppe aus. Der von ihm gegründete Ort Stadtschlaining wurde zu einem erfolgreichen Handelsplatz. Nachdem sich Baumkircher mit dem Kaiser überworfen hatte und von Schlaining aus Teile der heutigen Steiermark verwüstete („Baumkircher-Fehde“) liess ihn Friedrich III. nach Graz locken und dort ohne Verhör oder Verhandlung 1471 hinrichten.

Mitte des 16. Jahrhunderts kam die Burg in den Besitz der ungarischen Adelsfamilie Batthyány. Der letzte Eigentümer aus dieser Linie, Ludwig Batthyány wurde am 17. März 1848 zum ersten ungarischen Ministerpräsidenten ernannt. Doch auch dieser Burgherr starb durch den Henker. Nach der Hinrichtung am 6. Oktober 1849 kam sein Eigentum und damit auch die Burg Schlaining in den Besitz der ungarischen Kammer.

Friendensbutg Schlaining Eingang

Friedensburg Schlaining

Krieg und Frieden haben das Schicksal der Burg Schlaining seit jeher bestimmt.
 Doch aus dem kriegerischen Hauptquartier des Söldnerführers Baumkircher wurde schließlich ein Ort des Friedens: auf dem Höhepunkt des „Kalten Krieges“ vor rund 30 Jahren entstand hier ein österreichweit einzigartiges Zentrum der Friedens- forschung, -Lehre und -Praxis, eine Stätte der Begegnung zwischen Ost und West im Schatten des Eisernen Vorhangs. Die „Friedensburg Schlaining“ gilt seit 1983 als international bekannter Referenz-Ort für gewaltfreie Konfliktbearbeitung.
Am Österreichischen Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ASPR) werden unter anderem ExpertInnen für weltweite, zivile Friedenseinsätze aus- und weiter- gebildet.
Sowohl die Vereinten Nationen, als auch OSZE und EU sowie zahlreiche große, nichtstaatliche Organisationen schicken ihre MitarbeiterInnen erst ins Burgenland, ehe sie in Auslandsmissionen eingesetzt werden.

Burg Schlaining verfügt zudem seit dem Jahr 2000 mit dem „Burg Schlaining – Friedensmuseum“ über eine weltweit einmalige Dauerausstellung rund um das Thema Frieden ... von interaktiven Spielszenen für die ganze Familie bis hin zu Werken prominenter KünsterInnen, die zur Auseinandersetzung mit dem Thema einladen. Das Museum mit seinen 4000 Quadratmetern Ausstellungsfläche gehört zu den meistbesuchten in der Region.
Die mittelalterliche Burganlage selbst, die mit ihren beiden charakteristischen Türmen den beschaulichen Ort Stadtschlaining überragt, wurde zu einer beliebten Touristenattraktion.